Donnerstag, 6. August 2015

Renditekiller: Ordergebühren

Bei der Planung meines Einstiegs in den Aktienhandel stand für mich zuletzt die optimale Orderhöhe zur Entscheidung. Im Rahmen der Anlagestrategie habe ich bereits einen monatlichen Betrag festgelegt, der zur Seite gelegt werden soll, um die Anlageziele zu erreichen. Da der monatliche Betrag mit unter 1.000 Euro vergleichsweise niedrig ist, um damit einzelne Orders auszuführen, habe ich mir überlegt, den Betrag jeweils solange wie nötig anzusparen, bis ich eine Summe erreicht habe, die investiert wird.

Hintergrund der Überlegungen sind die Ordergebühren, die beim Aktienerwerb anfallen. Je nach Bank kommen zur Order noch Depotgebühren hinzu. Letztere werden in der folgenden Betrachtung außer Acht gelassen, da ich mich für eine Bank entschieden habe, die keine Depotgebühren erhebt.

Bei den Ordergebühren gibt es bei der ING Diba zunächst eine kursabhängige Bankprovision in Höhe von 0,25 % des Kurswertes. Die minimale Orderprovision liegt allerdings bei 9,90 Euro, was insbesondere bei kleineren Ordervolumen eine große Auswirkung auf die mögliche Rendite haben kann. Dazu unten gleich mehr. Ferner berechnet mir die ING Diba eine Handelsplatzgebühr in Höhe von 1,75 Euro für jede Order, die über den Onlinemarkplatz Xetra abgewickelt wird. Für Orders, die über die inländischen Parkettbörsen abgewickelt werden, fällt eine Handelsplatzgebühr in Höhe von 2,50 Euro an.

In der folgenden Betrachtung habe ich unterschiedliche Ordervolumen exemplarisch angenommen, um die Auswirkungen der Ordergebühren auf eine fiktive Rendite zu ermitteln. Die fiktive Rendite habe ich auf 5% festgelegt. Der Zeitraum spielt in diesem Fall keine Rolle, da keine Annahme zur benötigten Zeit für die Erzielung der Rendite getroffen wurde.

Ordervolumen
300,00 €
500,00 €
1.000,00 €
2.000,00 €
5.000,00 €
10.000,00 €
Ordergebühren
11,65 €
11,65 €
11,65 €
11,65 €
14,25 €
26,75 €
Anteil
der Ordergebühr am Kaufpreis
3,88%
2,33%
1,17%
0,58%
0,29%
0,27%

Aus der Tabelle oben ist ersichtlich, dass der Anteil der Ordergebühren am Kaufpreis kontinuierlich mit steigender Höhe des Ordervolumens absteigt. Insofern spielen die Ordergebühren bei hohen Ordervolumen eine immer kleinere Rolle, während sie bei relativ kleinen Volumen eine vergleichsweise hohe Rolle spielen. Das liegt an der minimalen Orderprovision, die die Bank für die Ausführung der Orders verlangt.

Zielwert
315,00 €
525,00 €
1.050,00 €
2.100,00 €
5.250,00 €
10.500,00 €
Zielwert abzgl. Ordergebühren
303,35 €
513,35 €
1.038,35 €
2.088,35 €
5.235,75 €
10.473,25 €
Tatsächliche Rendite
1,12%
2,67%
3,83%
4,42%
4,72%
4,73%

Die zweite Tabelle zeigt in Zeile 1 den Zielwert der ursprünglichen Order, jeweils erhöht um die die erwartete (fiktive) Rendite von 5%. In der zweiten Zeile ist der Zielwert abzüglich der Ordergebühren dargestellt. Die Ordergebühren als Renditekiller bei kleinen Ordervolumen werden in Zeile 3 ersichtlich. Wie man schnell erkennen kann, wird die erzielte Rendite in Höhe von 5% bei kleinen Ordervolumen fast vollständig von der Ordergebühr aufgezehrt. Das ist insbesondere bei Orders, die kleiner als 2.000 Euro betragen, der Fall.

Was lernen wir nun daraus? Es ergibt wenig Sinn, kleinere Orders zu platzieren. Die erzielte Rendite wird durch die Ordergebühren stark belastet. Bei größeren Orders spielen die Ordergebühren hingegen eine nur sehr geringe Rolle.

1 Kommentar:

  1. Du kannst die prozentualen Ordergebühren mit Hebelprodukten reduzieren, oder aber du wechselst zu einem Broker bei dem man zwar am amerikanischem Markt handelt, dann aber nur 1-2 Euro für ein Oder von einigen Tausend Euro zahlt. Zu nennen wären da Interactive Brokers oder deren etwas teurere inländische Vertreter Lynx oder Captrader.

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